Brasilien
Das fünftgrößte Land der Welt ist auch das Rohstofflager der Erde. Den 183 Millionen Einwohnern stehen viele Ressourcen, vor allem Bodenschätze, zur Verfügung. Die Bedingungen für die Landwirtschaft sind ausgezeichnet. So konnte in den Bereichen Landwirtschaft, Bergbau, Produktion und Dienstleistung eine moderne und dynamische Industrie aufgebaut werden.
Das Lohnniveau ist niedrig und die Arbeitslosenrate beträgt knapp zehn Prozent (2005). Trotz aller wirtschaftlicher Euphorie sind in Brasilien Merkmale unterentwickelter Länder zu finden. Knapp ein Viertel der Bevölkerung lebt weiterhin unterhalb der Armutsgrenze. Zudem schließen nur 30 Prozent der Kinder die Schule ab und nur rund 86 Prozent der über 15-jährigen können lesen und schreiben.
Zur Zeit sind um die 800 deutschen Tochterunternehmen in Brasilien ansässig. Die wichtigsten Exportprodukte des Landes sind Kakao, Kaffe, tropische Früchte und Eisenerz. Hinzu kommen Textilien, Chemikalien, Zement, Stahl oder Motoren. Die Wirtschaft hat sich in den vergangenen beiden Jahren durchaus positiv entwickelt. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2004 um 5,2 Prozent, im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent. Für die kommenden Jahre wird ein Wachstum auf ähnlichem Niveau erwartet. Dabei waren die Exporte die größten Wachstumstreiber. Zudem wirkten sich die außenwirtschaftlichen Impulse auch auf die Binnenkonjunktur aus: die privaten Investitionen und der private Konsum stiegen.
Zu den größten Problemen Brasiliens gehörte in den vergangenen Jahren eine hohe Inflation, die das Land aber zunehmend in den Griff zu bekommen scheint. So lag die Inflationsrate 2003 noch bei 14,7 Prozent, 2005 aber „nur“ noch bei 6,8 Prozent. Ein anderes Problem könnten die extrem hohen Zinsen von etwa 17 Prozent sein. Diese machen das Land für Kapital aus dem Ausland zwar sehr attraktiv. Senkt die Notenbank aber die Zinsen, könnten die ausländischen Investoren ihr Geld abziehen und so eine Währungskrise auslösen.
Russland
Der flächenmäßig größte Staat der Erde ist Russland. Das Land ist 47-mal so groß wie Deutschland, hat aber mit 143 Millionen nicht einmal doppelt so viele Einwohner. Das Land verfügt jedoch über eine Vielzahl an Rohstoffen, wie Eisen, Zink, Nickel, Bauxit, Zinn oder Gold. Vor allem aber seine Vorkommen an Erdöl, Erdgas und Kohle sind sehr bedeutend und machen Russland zur Energiequelle der Welt. Dabei profitiert das Land vor allem von den steigenden Ölpreisen.
Aber auch der Dienstleistungs- und der Industriesektor treiben das Wirtschaftswachstum an. So wächst die russische Wirtschaft seit 1999 durchschnittlich um 6,7 Prozent. Für das laufende Jahr wird gar ein Wachstum von 7,2 Prozent erwartet. Die gute Wirtschaftslage und die damit verbundenen gestiegenen Einkommen beleben die Inlandsnachfrage, was auch zu einem Anstieg von Importen führt.
Außerdem erhöht sich kontinuierlich der Lebensstandard unter der Bevölkerung, wozu die hohe Alphabetisierungsrate von annähernd einhundert Prozent und ein damit höheres Bildungsniveau beiträgt. Dennoch sind in Russland Alkoholismus, Armut und Aids wesentliche Probleme, die in den letzen Jahren den Rückgang der Lebenserwartung vorantrieben. Die Arbeitslosenquote lag Schätzungen zufolge im Jahr 2005 bei 7,6 Prozent - ist jedoch rückläufig.
Neben den reinen Zahlen des Wachstums, ist die gestiegene Investitionsbereitschaft ein weiteres Indiz für den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes. Investoren wollen sich im aufstrebenden Russland positionieren und verschafften dem Land Jahr für Jahr einen zweistelligen Investitionszuwachs.
Zudem wird das Vertrauen der Anleger durch den Rückgang der Auslandsschulden gestärkt. Bis August 2006 wird das Land die gesamten Restschulden in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar dem Pariser Klub zurückzahlen. Damit bleiben dann nur noch drei bis vier Milliarden US-Dollar an Schulden bestehen.
Am heutigen Russland bemängelt der Westen vor allem die Kontrolle über die Medien und die Verletzung der Menschenrechte in Tschetschenien unter der Präsidentschaft von Putin. Hierdurch steht das Land zum Teil in ein einem zweifelhaften Licht. Zur Zeit ist noch Deutschland der wichtigste Handelspartner Russlands und der russische Außenhandel beschränkt sich vorwiegend auf den Export von Rohstoffen.
Daher ist die Wachstumsentwicklung noch stark abhängig von den Rohstoffkosten. Solange das Ölgeschäft boomt, ist auch weiter von einem Wachstum in Russland auszugehen – durch die Abhängigkeit besteht jedoch ein Risiko. Um die Abhängigkeit vom Ölgeschäft zu senken will man in anderen Wirtschaftszweigen wachsen. So ist ein Ziel den Warenhandel auszubauen und die wirtschaftlichen Beziehungen mit China zu intensivieren. Der Anteil Russlands am Weltmarkt, der 2004 mit zwei Prozent auf dem Niveau von Singapur lag, soll so ansteigen.

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