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Indien und China 

Indien

Nach China ist Indien mit 1,1 Milliarden Einwohnern das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung. Hier wurden seit 1991 wesentliche Wirtschaftreformen eingeleitet, die dem Land einen deutlichen Aufschwung bescherten. Dennoch verfügt das Land über eine unterentwickelte Infrastruktur und es halten sich typische Schwellenländer-Probleme. Prognosen sagen voraus, dass die Überbevölkerung weiter zunimmt und Indien im Jahre 2045 das bevölkerungsreichste Land der Welt sein wird.

Dies bringt weitere Probleme, wie Umweltverschmutzung und Armut mit sich: etwa ein Viertel der Bevölkerung muss von weniger als einem Dollar pro Tag leben. So gibt es eine stark wachsende Mittelschicht bei gleichzeitiger Armut auf der anderen Seite. Hinzu kommt eine Alphabetisierungsrate von nur etwa 64 Prozent und eine Arbeitslosenquote von neun Prozent. Dennoch gibt es eine hohe Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte, vorwiegend im Bereich der Softwareentwicklung.

Beim Wirtschaftswachstum kann Indien schon seit einigen Jahren eine Zunahme um jährlich sieben Prozent verzeichnen. Auch 2005 lag das Wachstum bei 7,1 Prozent. So wird prognostiziert, dass Indien bereits im Jahr 2020 noch vor China die am stärksten wachsende Wirtschaftnation sein könnte. Dennoch sind ausländische Investoren bisher vorsichtig. Investoren aus dem Ausland, die China schon in großem Maße hat, halten sich noch zurück.

Indiens Volkswirtschaft hat in den letzten Jahren eine zunehmende Deregulierung und Privatisierung erfahren. Zwei Drittel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. Besondere Stärken hat Indien in Wirtschaftzweigen wie der Informations- oder Biotechnologie. Vor allem die Softwarebranche treibt das Wachstum an. Auch im Bereich der Generika gehören indische Unternehmen zu den bedeutendsten auf dem Weltmarkt.

Hinzu kommen Dienstleistungen wie Callcenter oder Bereiche aus dem Verlags- und Gesundheitswesen, die überwiegend amerikanische Unternehmen nach Indien auslagern. So gilt das Land als Softwareschmiede und Dienstleistungszentrum der Welt. In Zukunft wird zudem mit einer Verbesserung im Bereich der Nahrungsmittelindustrie gerechnet. Auch der Tourismus ist ein wesentlicher, nicht zu vernachlässigender Wirtschaftszweig.

China

Als Werkhalle der Welt wird die Volksrepublik China bezeichnet, die auch im Jahr 2005 mit einem enormen Wachstum von 9,9 Prozent die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft war. Prognostiziert wird ihr zudem für die kommenden Jahre ein anhaltendes Wachstum von acht bis zehn Prozent.

Mit ca. 1,3 Mrd. Einwohnern ist der viertgrößte Staat das bevölkerungsreichste Land der Erde. Der Bevölkerungsreichtum ist wichtig für das hohe Wachstum, war in der Geschichte allerdings auch für politische und wirtschaftliche Krisen verantwortlich.

So brachte die Überbevölkerung Probleme wie Hungersnöte mit sich. Um diesen zu begegnen wurde beispielsweise in den siebziger Jahren die Zwei-Kind-Beschränkung eingeführt und 1979 zur Ein-Kind-Politik verschärft.

Befürchtet wird, das die Regelung zur Überalterung der Gesellschaft und damit zu Problemen bei der Alters- und Rentenversorgung beitragen könnte. Hinzu kommt, dass 2001 rund zehn Prozent der 1,3 Mrd. Chinesen unterhalb der Armutsgrenze lebten. Bei den Punkten Meinungsfreiheit, Zensur, Todesstrafe und Folter wird China vom Ausland heftig kritisiert.

Die registrierte Arbeitslosigkeit lag 2004, trotz Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, bei 4,2 Prozent. Vor allem aber das Wirtschaftswachstum übertraf die Pläne mit knapp 10 Prozent in den Jahren 2004 und 2005 deutlich. So gab es 2004 11,8 Prozent mehr Unternehmen als im Vorjahr. Getragen wird das Wachstum von einer starken Binnennachfrage, den wirtschaftlichen Restrukturierungen und hohen ausländischen Direktinvestitionen.

So ist China der größte Markt für ausländische Direktinvestitionen weltweit. Da die Löhne bis zu vierzigmal niedriger sind als in Deutschland, werden viele Unternehmen ihre Produktionsprozesse nach China verlagern bzw. haben dies schon getan. Zudem sinkt das reale Importvolumen bei einer gleichzeitigen Steigerung des Exportvolumen. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, Japan, Hongkong, Südkorea, Taiwan und Deutschland.

Experten prognostizieren, dass die Volksrepublik spätestens 2035 zur größten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen sein wird. Aufgrund des starken Wachstums könnte der damit verbundene Hunger nach Rohstoffen zu einem Problem werden. Vor allem Energie wird zum Teil schon in diesen Tagen knapp, so dass es in den Boom-Regionen häufig zu Energieengpässen und Stromausfällen kommt, die auch die Produktion beeinträchtigen.

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